Unbequeme Denkmale

15. September 2013

Beim Stadtrundgang des Apoldaer Geschichtsvereins zum Tag des Offenen Denkmals am 8.9.2013 waren diesmal unbequeme Denkmale besonders im Blickpunkt. In vorbereitenden Gesprächen einigten sich die Vereinsmitglieder darauf, dass es sich bei unbequemen Denkmalen um Gebäude mit Denkmalcharakter handelt, für die eine Nutzung in der Gegenwart schwierig ist und die daher oftmals auf Dauer in ihrem Bestand gefährdet sind.
Der Rundgang hatte in der Bahnhofstraße an der Villa Wiedemann (Bahnhofstraße 49, zuletzt Kindergarten Regenbogenhaus) und am früheren Postamt seinen Ausgangspunkt. Das Denkmal für die Opfer des Faschismus war hinter Bauzäunen sichtbar. In der Dr.-Külz-Straße standen die frühere Strickwarenfabrik Karl Köcher, das Druckereigebäude Dr.-Külz-Str. 8 und die frühere Kartonagenfabrik Ecke Eduardstraße/Dr.-Külz-Straße im Blickpunkt. Am Alexander-Puschkin-Platz gehörte die Aufmerksamkeit besonders dem Müller-Markt (Alexander-Puschkin-Platz 4) und dem früheren Kontakt-Kaufhaus. Einige Schritte weiter fand das Wohn- und Geschäftshaus Goerdelerstraße 4 Beachtung.
Zu jedem Objekt erfolgten durch Mitglieder des Geschichtsvereins Erläuterungen zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Die einstmals eindrucksvolle Jugendstilfassade in der Goerdelerstraße 4 ist wohl kaum noch zu erhalten, nachdem das Objekt als Spekulationsobjekt gehandelt wurde, die Bausubstanz jedoch immer mehr verfallen ist. Das Objekt Alexander-Puschkin-Platz 4 hat nach der Sanierung durch den Drogeriemarkt Müller seinen Denkmalstatus verloren. Von den Laubengängen, den historischen Treppenhäusern und der historischen Fassade ist nichts mehr zu sehen. Eine Nutzungsperspektive hat das Fabrikgebäude in der Dr.-Külz-Straße 4, da sich hier Künstler Ateliers eingerichtet haben und das Gebäude nutzungsfähig gestaltet wurde.
Der Stadtrundgang zeigte mit konkreten Beispielen, welche Bedeutung die unbequemen Denkmale für das Stadtbild haben und wie viel Engagement für ihre Erhaltung erforderlich ist.

Zum Seitenbeginn springen